Debrecen

Die Universitätsstadt Debrecen ist mit ca. 215.000 Einwohnern die größte Stadt der ungarischen Tiefebene. Ihre Bürger waren einst wohlhabende Bauern und Naturalienhändler. Ihre Stadt nannten sie das „Rom der Calvinisten“, denn hier war der Calvinismus in Ungarn am stärksten vertreten. Bekannt und berü;hmt wurde Debrecen durch die Debreciner Wurstwaren und den herrlichen Blumenkarneval (jährlich am 20. August) mit volkstümlichen Einschlag.

Die Großkirche auf dem Kossuth-Platz ist das Wahrzeichen der Stadt. Bei Ausgrabungsarbeiten in den 1980er Jahren wurden unter der nördlichen Sakristankapelle Reste einer älteren Kirche entdeckt. Hinter der Großkirche liegt ein prachtvoller Gedenkgarten mit Statuen der Landeshelden.

Eines der herausragenden Baudenkmäler von Debrecen ist das klassizistische Rathaus. Das Csokonai-Theater wurde 1865 fertiggestellt. Neben der Franz-Liszt-Musikhochschule befindet sich die Universität und die Landwirtschaftshochschule. In der Piac-Straße 57 steht das 1852 vom Glashandelsmann Endre Kaszanyitzky gegründete Handelshaus. Das Haus mit der Merkurfigur auf seiner Fassade an der Ecke Piac- und János-Arany-Straße war früher auch ein Handelshaus (jetzt McDonald’s).

Aus der mit Geschäften umsäumten Gambrinus-Gasse führen Treppen und ein Lift in die Einkaufsstraße. An der Ecke wartet die angenehme Blumenterrasse eines Pubs auf seine Gäste. Die im 15. Jahrhundert angelegte Széchenyi-Straße hieß ursprünglich „Német“ (Deutsch), denn hier wohnten deutsche Kaufleute.

Der Nagyerdô-Wald ist ein Erholungszentrum mit Freibad, Heilbad, Rudersportmöglichkeiten, Freilichtbühne (Jazzfestival im Juli), Stadion und Zoo.

In Debrecen wird noch altes Handwerk ausgeübt, z. B. Sattlerei (Csapó utca 84), Blaufärberei (Lefkovits utca 44a), Messerschmiede und Kupfergießerei (Vajcsy-Zsilinsky utca 62). In der Bemtér-Straße 25 werden die traditionellen „Kulacs“ (hölzerne, mit Fohlenfell bespannte Feldflaschen) hergestellt.