Vorzeit bis 11. Jahrhundert

Unter Augustus wurde das heutige Ungarn westlich der Donau als Provinz Pannonien dem Römischen Reich eingegliedert, während das Gebiet zwischen Donau und Theiß im Besitz der sarmatischen Jazygen blieb, die dorthin schon um 400 v.Chr. eingewandert waren. Ab dem 3. Jahrhundert drangen West- und Ostgoten sowie Markomannen in das römische wie auch jazygische Gebiet ein. Anfang des 5. Jahrhunderts wurde das Land durch die Hunnen erobert.

Nach dem Zusammenbruch des Hunnenreichs (454) beherrschten die Ostgoten Pannonien, während die Gepiden die Landstriche östlich der Donau besaßen. Als die Ostgoten 488 nach Italien abzogen, wurde das Land durch die Langobarden besiedelt, die 567 im Bund mit den Awaren die Gepiden vernichteten. Die Langobarden wanderten schon ein Jahr später nach Italien ab und überließen das Land den Awaren. Nach der Vernichtung des Awarenreichs Ende des 8. Jahrhunderts durch Karl den Großen war Pannonien „Vorfeld“ der Bayrischen Ostmark. Mitte des 9. Jahrhunderts wurde ein slawisches Fürstentum unter ostfränkischer Oberherrschaft gegründet. Unter Fürst Pribina und seinem Sohn Kozel folgte ab etwa 845 eine bayrische Siedlungstätigkeit. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts drangen die Magyaren ein und besiedelten das Land.

Unter Stephan dem Heiligen aus dem Haus Árpád folgte der Anschluss an die römische Kirche und die westeuropäische Kultur, gleichzeitig aber auch die Sicherung der Unabhängigkeit gegenüber dem Römisch-Deutschen Reich. Nach dem Aussterben der verwandten kroatischen Könige verbanden die Arpáden 1089 das Nachbarkönigreich in Personalunion mit Ungarn, konnten sich aber im adriatischen Küstengebiet (Dalmatien) nur teilweise gegenüber venetianischen Ansprüchen durchsetzen.